Der Baumit Viva Forschungspark: Europas größtes Forschungsprojekt für Baustoffe
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Baumit mit „Gesünder Wohnen“. Da es noch sehr wenig wissenschaftlich fundierte Aussagen zu diesem Thema gab, wurde der Baumit Viva Forschungspark gegründet. Dort werden die Auswirkungen von Baustoffen auf Gesundheit und Wohlbefinden untersucht. Das Hauptziel besteht darin, durch Simulation den Einfluss der verschiedenen Baumaterialien auf die Lebensqualität genau zu untersuchen und zu bewerten.
2015 Gründung des Baumit Forschungsparks
Robert Schmid, Inhaber der Schmid Industrie Holdings, gründete 2015 das Projekt Viva-Forschungspark. Die ersten Untersuchungen wurden anfangs mit 10 Häusern durchgeführt. Die Häuser wurden mit verschiedenen Baumaterialien gebaut, wie z.B. Beton, Ziegelmauerwerk, Holzrahmenkonstruktion, usw. Einige der Gebäude wurden gedämmt und andere wiederum nicht.
Die einzelnen Forschungshäuser sind in einem bestimmten Raster angeordnet, damit alle die gleiche Menge an UV-Strahlung erhalten.
Warum forscht Baumit?
An den Häusern können wir unsere neuen Baumit-Produkte testen und somit ihre Wirkung und auch deren Verhalten untersuchen. Außerdem können wir herausfinden welche Vor- und Nachteile bestimmte Baumaterialien mit sich bringen.
Durch diese Ergebnisse können wir uns viel neues aber auch wichtiges Wissen aneignen, unsere Kunden besser beraten und ihnen die passenden Ratschläge geben.
Wie sind die einzelnen Häuser aufgebaut?
Mittlerweile sind es 13 Häuser. Sie haben alle den gleichen Grundaufbau:
- Maße innen: 3 x 4 Meter
- Höhe: 2,8 Meter
- 1x Fenster und 1x Türe
- 33 Sensoren
Die Forschungsgebäude wurden mit unterschiedlichen Baumaterialien für die Wände, die Außen- und Innenbeschichtung gebaut. Die Dächer, Fenster und Türen sind identisch.
Zwei dieser Häuser haben einen ganz bestimmten Zweck: Eines wurde zum Testen neuer Baumit-Produkte, wie Farben oder Putze, gebaut, das jedoch keine langfristigen Daten bereitstellt. Das andere dient zur Messung externer Bedingungen, wie Temperatur, Wind, Feuchtigkeit, etc. Dieses Haus ist zusätzlich mit einem Datenzentrum ausgestattet, das die Rohdaten aller anderen Häuser kontinuierlich erhebt.
Wie werden die Untersuchungen durchgeführt?
In jedem Haus befinden sich 33 Sensoren, die das Nutzverhalten nach realen Lebensbedingungen simulieren. Ein Befeuchter produziert in definierten Zeiträumen automatisch in jedem Haus Luftfeuchtigkeit. Dadurch werden Aktivitäten, die ein erhöhte Raumluftfeuchte verursachen, wie zum Beispiel Kochen und Duschen, simuliert. Die Häuser werden regelmäßig belüftet.
Die unterschiedlichen, verbauten Baumaterialien werden auf zahlreiche Faktoren untersucht, wie zum Beispiel:
- Auswirkungen auf die Gesundheit
- VOC-Partikel
- Luftfeuchtigkeit
- Wandtemperatur
- Akkustische Parameter
Wie werden die Daten ausgewertet?
Nach 2 Jahren wurden die über 5 Millionen gesammelten Rohdaten mit Spezialisten aus anerkannten und unabhängigen Institutionen wissenschaftlich analysiert und die Ergebnisse formuliert.
- Medizinesche Universität Wien
(Department für Umwelthygiene und Umweltmedizin) - IBO
(Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie) - FH Burgenland
(Universität er angewandten Wissenschaften) - AGES
(Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
Die Ergebnisse nach den ersten 2 Jahren Forschung
Bei der Untersuchung schnitten Häuser ohne Dämmung schlechter ab. Bis 2,5-mal mehr Energieverbrauch als bei einem gedämmten Haus ist die Tatsache. Häuser mit einer guten Außendämmung und Innenmaße speichern die Energie am besten und gleichen kurzfristigen Temperaturschwankungen aus. Bereits mit einer dünnen Schicht Innenputz (1,5 bis 2 cm) können Feuchtigkeitsschwankungen ausgeglichen werden.
Die Ergebnissen aus langjähriger Forschung
Jährlich werden 1,5 Millionen daten ausgewertet und aus diesen langjährigen Forschungsergebnissen steht fest: Gesünder Wohnen setzt sich aus drei Bereichen zusammen:
Gedämmte Fassade - Schutz und Behaglichkeit
Eine gedämmte Fassade leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz des Gebäudes und schützt das Haus auch vor Temperatureinflüssen von außen. Das sorgt im Winter für wohlig warme und im Sommer für angenehm kühle Wände. Der Wohnraum wird so zum Wohlfühlraum durch Angleichung der Temperaturdifferenz von Wandoberflächen und Raumlufttemperatur.
Masse ist klasse – Sicherheit und Komfort
Massive Wände, Decken und Böden wirken wie ein Energiespeicher. Je mehr Masse vorhanden ist, desto mehr Speicherkapazität besitzt das Haus. So wird ein gleichbleibendes, angenehmes und gesundes Raumklima geschaffen.
Innere Werte – natürliches und gesundes Raumklima
Ein gutes mineralisches Putzsystem kann bereits in den ersten Zentimetern auftretende Feuchtigkeitsspitzen im Raum abpuffern, indem es überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt und später wieder abgibt. Eine dadurch gewährleistete gleichbleibende Luftfeuchtigkeit sorgt somit für ein gesundes Raumklima.