Der Untergrund muss fest, trocken, staubfrei und frei von haftungsmindernden Beschichtungen sein. Altputze solltest du auf die Tragfähigkeit überprüfen. Putzhohlstellen dürfen nicht vorliegen: diese müssen entfernt und entsprechend vorbereiten werden.
Die Verarbeitung sollte nicht bei Temperaturen unter 5 °C und nicht über 30 °C ausgeführt werden. Warme Temperaturen können zu einem zu schnellen Ansteifen des Putzmaterials führen. Das kann eventuell zu Rissen oder weiteren Putzschäden führen.
Als Untergrund eignen sich neue, ebene, komplett abgetrocknete Putzflächen, Beton oder Bauplatten (Gipskarton, Gipsfaserplatten, Zementplatten). Altputze sind vorher auf Tragfähigkeit zu prüfen und entsprechend vorzubereiten. Alte Tapeten und Kleisterreste restlos entfernen. Auf Altputzen im Außenbereich empfehlen wir vorher eine Armierungsspachtelung aufzutragen. Holzplatten wie OSB, P3 o.ä. sind nicht geeignet.
Vor dem Auftragen des Dekorputzes empfehlen wir als Grundierung die Baumit Universalgrundierung. Mit der Universalgrundierung wird die Saugfähigkeit des Untergrundes gesenkt, die Haftung des nachfolgenden, feinen Filzputzes erhöht und erleichtert dadurch die Verarbeitung für bessere Strukturergebnisse.
Auf Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten oder tragfähigem Altputz, welcher vorher tapeziert war mit Baumit Sperrgrund grundieren.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte die priorisierten Vorgaben des Herstellers.
Besonders rabotierte Putzflächen werden im ersten Schritt mit einem Straßenbesen gründlich abgekehrt, um lose Bestandteile, Staub und Schmutz zu entfernen.
Das herabgefallene Material am besten gleich entfernen.
Eventuelle Randdämmstreifen vom Estrich auf Höhe des späteren Oberbelags kürzen.
Angrenzende Flächen, wie Wände oder Decken, mit breitem Abklebeband oder Abklebeband mit Folie vor Verschmutzung schützen.
Den Fußboden mit Folie, Abdeckvlies o.ä. vor Verschmutzung schützen. Empfehlenswert ist Milchtütenpapier, da für dieses Abdeckmaterial Feuchtigkeit häufig kein Problem darstellt und du Mörtelreste sehr leicht entfernen kannst.
Für Filzputze benötigst du nicht zwingend einen Anstrich mit Baumit Universalgrundierung. Wir möchten dir den Einsatz jedoch empfehlen.
Durch die Grundierung mit Baumit Universalgrundierung erhältst du einen gleichmäßig saugenden Untergrund und hast in der Regel mehr Zeit zum Filzen, was für Laien nützlich und hilfreich ist.
Rühre die Universalgrundierung einmal gründlich auf.
Beginne damit, die Randbereiche mit Universalgrundierung zu streichen. Das kannst du mit einem Flachpinsel oder einer kleinen Malerrolle gut erledigen.
Auch an seitlichen Anschlüssen und am Boden streichst du die Universalgrundierung mit einem Flachpinsel oder einer kleinen Malerrolle vor.
Anschließend streichst du die Fläche einmal satt mit der Universalgrundierung ein. Verwende dafür am besten eine breite Malerrolle. Lass die Fläche mindestens 24 Stunden trocknen bevor du mit den Verputzarbeiten beginnst.
Beim mineralischen Instyle Edelweiß 1 mm musst du das Material zuerst mit klarem, kaltem Wasser in einem sauberen Mörtelkübel anmischen. Verwende zum Anrühren eine Maurerkelle oder besser, ein elektrisches Rührwerk. Die Wassermenge steht auf der Sackrückseite bzw. im Produktdatenblatt.
Ohne weitere Wartezeit kannst du sofort beginnen, den Putz mit einer rostfreien Glättkelle auf die vorbereitete Wandfläche aufzutragen.
Auf rabotierten Unterputzen empfehlen wir eine Putzdicke von 3 mm. Auf glatten Bauplatten (GKP, Gipsfaserplatte, etc.) empfehlen wir eine Putzdicke von 2 mm.
Um dir das Auftragen feiner gleichmäßigen Putzdicke zu erleichtern, empfehlen wir dir den frisch aufgetragenen Putz mit einer Zahnkelle durchzukämmen. Die Stege müssen satt stehen, hohle und punktförmig abgehackte Stege weisen auf zu wenig Material hin.
Für 3 mm Auftragsdicke (rabotierte Putzflächen) empfehlen wir eine Zahnkelle mit 6 mm Zahnung, für 2 mm Auftragsdicke (auf ebenen Bauplatten) empfehlen wir eine 4 mm Zahnung.
Umgehend nach dem Auftragen und Durchkämmen glättest du die Oberfläche des frischen Putzes mit einer Flächenspachtel eben ab.
Der Einsatz eines Baustrahlers hilft dir, durch das entstehende Streiflicht, Unebenheiten zu erkennen und erleichtert dir damit das Arbeiten.
Je nach Temperatur und Saugverhalten kannst du nach ca. 3-5 Stunden mit dem Filzen beginnen. Diese Angaben können durch die diversen Baustellenbedingungen nur ein Richtwert sein.
Beim Filzen mit der feinen, angefeuchteten Schwammscheibe soll der Putz nicht mehr schmieren. Durch die große, kreisende Bewegung soll eine gleichmäßige Filzstruktur entstehen.
Für diesen feinkörnigen Putz empfehlen wir eine Schwammscheibe mit einem feinen Schwamm (meist weiß).
Wie schon beim Abglätten ist auch beim Filzen der Einsatz von Streiflicht eine sinnvolle Unterstützung für die Herstellung von ebenen Flächen. Kleine Schläge, Löcher oder Kanten kannst du damit schnell erkennen und gleich ausbessern.
Eine zusammenhängende Fläche muss immer in einem Arbeitsgang gefilzt werden, um Ansätze zu vermeiden. Unebenheiten in den Ecken kannst du durch Abstreichen der Ecken mit einem neuen, geradlinigen Pinsel ebnen. Lass dir dafür etwas Zeit; die Ecken trocknen langsamer ab.