Fassadendämmplatten aus EPS und Mineralwolle haben verschiedene Vor- und Nachteile. Um zu klären, welche Dämmung „besser“ ist muss du also zuerst definieren: In Zusammenhang mit welcher Produkteigenschaft? Im Folgenden sehen wir uns die Dämmstoffe unter einigen Aspekten näher an.
Dämmwirkung
Die Wärmeleitfähigkeit von Fassadendämmplatten (WDVS) von Mineralwolle liegen aktuell bei 0,035 W/(mK) bis 0,04 W/(mK). Das ist bereits sehr gut. Da aber EPS-Dämmplatten sogar Werte bis 0,031 W/(mK) erzielen, haben die EPS Dämmplatten in diesem Feld die Nase vorn. Du kannst also die Fassade etwas dünner dämmen bei gleicher Dämmwirkung.
Diffusionsoffenheit
Mineralwolle hat beispielsweise bei 16 cm Dämmstoffdicke einen exzellenten sd-Wert von < 0,16 m. Eine gleich dicke EPS-Dämmplatte erzielt einen sd-Wert von 4,8 bis 8 m und ist damit deutlich schlechter. Die von Baumit angebotene open-EPS-Dämmplatte erzielt bei 16 cm Dämmstoffdicken einen sd-Wert von 1,12 m. Damit ist in der Praxis eine WDVS-Fassade mit der open-Dämmplatte deutlich dampfdiffusionsoffener als ein übliches monolithisches Mauerwerk dahinter. Dadurch bleibt das Mauerwerk, samt Fassadendämmung, sehr gut atmungsaktiv bzw. dampfdiffusionsoffen. Für eine genaue Betrachtung vergleiche die Produktdaten der Hersteller der Stein, etc.
Brandschutz
Mineralwolle-Dämmplatten sind nach DIN 4102 Baustoffklasse A1 – nicht brennbar und bieten als vollmineralische Wärmedämm-Verbundsysteme den höchsten Brandschutz. EPS-Dämmplatten werden mit einem Flammschutzmittel modifiziert. Sie werden im System in der Klasse B2 – normal entflammbar geführt, was bei Gebäude geringer Höhe wie z. B. einem Einfamilienhaus mit einer Gebäudehöhe bis 7 m, gerechnet von der Geländeoberfläche bis Decke des höchstgelegenen Geschosses, in dem ein Aufenthaltsraum über der möglich ist, im Mittel vollkommen ausreichend ist.
Du kannst jedoch mit dem Einsatz von sogenannten mineralischen Brandriegeln, die Brandschutzklasse auf B1 – schwer entflammbar erhöhen. Ein WDVS mit Brandschutzklasse B1 ist für Gebäudehöhen über 7 m bis 22 m Gebäudehöhe zugelassen. Dies sind die typischen Anforderungen an Mehrfamilienhäuser.
Preis / Dämmwirkung / Verarbeitung
Willst du eine möglichst hohe Dämmwirkung, bei im Vergleich niedrigeren Investitionssummen, dann ist eine EPS-Dämmung das System deiner Wahl. Diese Platten benötigen einen etwas niedrigeren Klebemörteleinsatz, sind selbst günstiger in der Anschaffung und durch das Gewicht der Platten auch leichter zu verarbeiten. Mineralwolle-Dämmplatten müssen in der Regel zwingend gedübelt werden, EPS-Dämmplatte hingegen nur unter bestimmten Bedingungen.